Online-Sonderveröffentlichung: „Das Wombat’s hatte in jeder Hinsicht ein Alleinstellungsmerkmal“
Ein Gespräch über Erfahrungen mit gewerkschaftlicher Organisierung in einem Berliner Hostel – von Christian Lelek*
„Das Wombat’s hatte in jeder Hinsicht ein Alleinstellungsmerkmal.“ So fasst Sebastian Riesner das viereinhalb Jahre dauernde Ringen um das Berliner Hostel heute zusammen. Riesner betreute seinerzeit als Gewerkschafts-sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Arbeitskampf am Wombat’s Hostel. Die Belegschaft hatte in der Zeit von 2015-2019 eigeninitiativ gewerkschaftliches Neuland betreten. Zwar gelang es der Geschäftsführung, der Organisierung am Ende einen Riegel vorzuschieben, allerdings nur durch das schärfste aller Mittel: die Betriebsschließung. Die bis dahin erzielten Erfolge der Wombat’s-Arbeiter:innen wiegen bis heute schwerer. In einer als unorganisierbar geltenden Branche setzten sie selbstorganisiert die Einrichtung eines Betriebsrats samt seiner Wiederwahl durch. Zudem erkämpften sie die Anbindung an den Tarifvertrag des Hotel- und Gaststättengewerbes. Bis heute konnte nichts davon in einem anderen Hostel erreicht werden. Was lässt sich in der Rückschau für die eigene Gewerkschaftspraxis mitnehmen? Darüber sprach Christian Lelek (CL) mit zwei der drei damals führenden Gewerkschaftsaktivist:innen, Ruth Kreuzer (Ru)* und Raphael Kamps (Ra)*.
Das Interview haben wir gekürzt in express 9/2022 veröffentlicht, hier liegt nun die ungekürzte Fassung im pdf-Format vor.