express 2-3/2025 erschienen!
Inhalt
Hausnachrichten
Ulrich Maaz: Ergebnisse unserer Leser:innen-Befragung 2
Gewerkschaften Inland
Heiner Dribbusch: »DGB-Gewerkschaften wieder im Minus« 4
Alexander Maschke: »Den Vorteil nutzen« – Interessenpolitik gegen Rechts 5
Betriebsspiegel
Katja Kipping, Thorben Knobloch, Jennifer Puls: »Aktive Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsgelegenheiten und Arbeitspflicht« 1
Stefan Torak: »Da ist Bewegung drin« – Klassenkämpfe im Gesundheitswesen 6
Stephan Krull: »Krise der Autoindustrie?« 9
Bewegung mit Recht
René Kluge: »Betriebsratsbehinderung ist kein Einzelfall« 8
Europa-Express
Roland Erne: »Sein oder Nichtsein?« – zur Klage gegen die EU-Mindestlohnrichtlinie 16
Arbeitsrechte in prekären Lebenslagen
Politik und Debatte
AG Wahlbeobachtung:
»Systemsprenger« – zu den Bundestagswahlen 2025 17
»Zahlen nach Wahlen« 18
»Wie wählten Gewerkschaftsmitglieder?« 19
»Wo die SPD noch Wahlen gewinnt« – zur Hamburger Bürgerschaftswahl 19
»Haustüren und Barrikaden« – zum Comeback der Linken 20
Internationales
»VW im Zentrum der Umweltverseuchung« – Gaston Kirsche im Gespräch mit Alejandra Méndez Serrano (Mexiko) 10
Torsten Bewernitz: »Weniger Demokratie wagen« – Trump war kein Betriebsunfall 12
»Transnationale Organisierung: Grenzen, Herausforderungen und Perspektiven« – Gespräch zwischen Precarious Di∫connections und kein mensch ist illegal 14
Nachrufe
Heide Küchler: »Sieben Jahre Redaktionsarbeit in der links« 21
Eberhard Schmidt erinnert an Walther Müller-Jentsch 24
Editorial
Geneigte Leserinnen und Leser,
so manch eine:r wird sich gefragt haben, wo denn eigentlich die Februar-Ausgabe des express bleibt. Relativ kurzfristig haben wir uns in der Redaktion entschieden, sie entfallen zu lassen und Euch im März eine Doppelausgabe zu präsentieren. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen eröffnete uns dies die Möglichkeit, zeitnah auf die vorgezogenen Bundestagswahlen zu reagieren (S. 17), zum zweiten hat das mit redaktionsinternen Personalveränderungen zu tun (wir probieren einen neuen Redakteur und er uns aus) und zum dritten haben wir unsere Produktionszeiten so geplant, dass wir zur Konferenz »Gegenmacht im Gegenwind«, a.k.a. der »Streikkonferenz«, die wir als Medienpartner begleiten, mit einer einigermaßen frischen und thematisch passenden Ausgabe aufwarten können. Wir freuen uns darauf, einige von Euch vom 2. bis 4. Mai bei der RLS-Konferenz in Berlin zu treffen.
Verpasst haben wir durch den Wegfall der Februar-Ausgabe den 8. März, der uns immer Anlass war, feministische Themen etwas mehr zu fokussieren. Unserem Anspruch nach dürfte das eigentlich keine Besonderheit sein. Dennoch ist das »Feministischste«, was wir in dieser Ausgabe zu bieten haben, die Erinnerung unserer kürzlich verstorbenen Genossin Heide Küchler. Sie blickt explizit feministisch zurück auf ihre Zeit im Sozialistischen Büro und in der Redaktion unserer verblichenen, genauer: ins Internet gewanderten Schwesterzeitschrift links (S. 21).
Ansonsten glänzt unsere Doppelnummer, die diesmal extra dick geraten ist (in der Regel haben die Doppelausgaben 20 und nicht 24 Seiten), durch mehrere »lange Riemen«: Gaston Kirsche hat sich ausführlich mit der mexikanischen Aktivistin Alejandra Méndez Serrano über die Umweltverseuchung deutscher Unternehmen unterhalten (S. 10) – wir fanden das wichtig, um die anhaltenden Debatten über die Krise der deutschen Autoindustrie (S. 9) international einzuordnen. Torsten Bewernitz nimmt den Staatsstreich der Trump’schen Bande zum Anlass, ihre Genese zu erklären (S. 12), und die Netzwerke Precarious Di∫connections und kein mensch ist illegal reflektieren ihre transnationalen Organisationsansätze (S. 14).
Wenn Euch diese Ausgabe erreicht, sind es nur noch wenige Tage bis zum bundesweiten Aktionstag des DGB am 15. März. An unserem Redaktionssitz in Frankfurt und in weiteren Städten wird es Versammlungen für »unser Industrieland« geben. Wir sind gespannt, ob es dort neben der Forderung an die Politik und Unternehmen, mehr für den Standort Deutschland zu tun, auch Vorschläge geben wird, wie die Industrie in den Dienst der Beschäftigten und der Gesellschaft gestellt werden kann. Ganz im Sinne von »Frage nicht, was Du für ›Dein‹ Land oder ›Deinen‹ Standort tun kannst …« Bis dahin und darüber hinaus wünschen wir eine an- und aufregende Lektüre!
Bildnachweis
In der letzten Ausgabe des express haben wir Euch vertröstet, dass die Graphic Novel
»Meute«, gezeichnet von Noëlle Kröger, erst später vorgestellt wird. Nun ist es so weit. Sie passt ohnehin viel besser zu unserer feministischen Schwerpunktausgabe anlässlich des 8. März.
In einer französischen Kleinstadt findet sich das »Institut für zeitgenössische Wissenschaften«. Ihm ist es gelungen, erstmals einen lebendigen Werwolf zu fangen. Mit seiner Untersuchung und Pflege wird die Nachwuchswissenschaftlerin Margot betraut. Von ihren männlichen Kollegen nicht ernst genommen, entwickelt sie eine Beziehung zu dem ›Tier‹ und findet heraus, dass der Werwolf nicht ist, was die Wissenschaftler in ihm sehen. Schließlich bricht sie aus dem Bekannten aus und entdeckt eine Welt, in der nicht gilt, was sie für sicher hielt. Sind die Rollen von Männern und Frauen, von Werwölfen und Menschen anfangs noch ganz klar, werden sie im Laufe der Geschichte immer unsicherer, bis die Trennung von Mensch und Werwolf aufgehoben ist …
Wir empfehlen diese wunderbare Geschichte und danken Reprodukt herzlich für die Überlassung der Bilder.
Noëlle Kröger: Meute. Reprodukt, Berlin 2024. ISBN 978-3-95640-428-3, 232 Seiten, farbig, 26,- Euro.