Druckausgabe express 08-09/2020
Inhaltsverzeichnis
Gewerkschaften Inland
Malte Meyer: »Alle Cops arbeiten bestens« – Zum Problem von Polizeigewerkschaften 1
Knut-Sören Steinkopf: »Objektiv schon Klimaschützer« – Interview zur Tarifrunde Nahverkehr 4
Wolfgang Schaumberg: »Lebenslanges Lernen« – Wissen, Macht und Ohnmacht der Leute 9
Ibraimo Alberto: »Eigensinn im Bruderland« – Interview zu Vertragsarbeit in der DDR 11
Karin Zennig: »Zweierlei Zivilgesellschaft« – Bewegungsinterview mit Polylux 14
Betriebsspiegel
Anton Kobel: »Kaufhof und Karstadt setzen Schrumpfkurs fort« – Ende der Kaufhäuser? 8
Sebastian Voigt: »Eine ›Schandgasse‹ im Arbeitskampf« – HG Lang und der Chemiestreik 1971 bei Merck in Darmstadt 18
Internationales
Peter Schadt: »Der Kampf um das Auto« – Irrungen und Wirrungen der internationalen Konkurrenz in der Autoindustrie 6
Rezensionen
Eberhard Schmidt: »Aus der Sicht der Vorstandsetage« – Zur Geschichte der IG Metall von Kurt Th. Schmitz 3
Karin Zennig: »Man kann sich Geschichte länglich denken. Sie ist aber ein Haufen« – Buchrezension zu »Das Jahr 1990 freilegen« 15
Gerd Devrim: »Türkisch für Fortgeschrittene« – Zwei Bücher zur Hegemonieproduktion in der Türkei 17
Kurzgefasst
Editorial 3
Vermischte 8/19
Bildnachweise
Anlässlich unseres kleinen Schwerpunkts zur 30-jährigen »Nachwendegeschichte« haben wir die Bilder dieser Ausgabe mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber und des Verlags aus dem Bildband »Das Jahr 1990 freilegen« von Jan Wenzel entnommen. Näheres zum Buch lässt sich der Rezension von Karin Zennig auf S. 15 entnehmen.
Wir danken ganz herzlich und empfehlen das Buch als Geschenk – das nächste Weihnachten kommt bestimmt!
Editorial
Geneigte Leserinnen und Leser,
braungebrannt und in Erinnerung an heiße Strände und kühle Cocktails sitzen wir nach der Sommerpause nun wieder ausgeruht und wohlgelaunt vor unseren Rechnern, schreiben und redigieren Texte, die wir euch mit dieser Doppelausgabe gerne kredenzen wollen…
Das ist natürlich Unfug, nicht nur wegen Corona sind Aus-, Ab- und Umherschweifungen jeglicher Art für die Redaktion dieses Jahr ausgefallen. Statt mit Buchstaben haben wir uns in den letzten Wochen hauptsächlich mit Zahlen befasst. Wir haben gerechnet und kalkuliert, wie wir Euch den express auch im Jahr 2021 und darüber hinaus (immerhin würde der express 2022 satte 60!) erhalten können.
Das Ergebnis: Trotz aller Bemühungen ist es uns in diesem Jahr noch nicht gelungen, den express wirtschaftlich für die Zukunft so fit zu machen, dass diese gesichert wäre – trotz einer höheren AbonnentInnenzahl und der Spenden von vielen von Euch wissen wir nicht, ob und wie es mit der alten Schildkröte weitergehen wird. Die gute Nachricht ist aber: Wir geben nicht auf! Vielmehr loten wir gerade in mehrere Richtungen aus, ob und wie wir den express weiterführen können. Wir halten Euch auf dem Laufenden!
›Nebenbei‹ haben wir trotzdem eine üppige Doppelausgabe zustande gebracht, die sich den Zeitgeist vornimmt: Anlässlich des anstehenden 30. Feiertages der »Wiedervereinigung« haben wir uns im Osten der Republik umgeschaut und mit VertreterInnen der IGM Jena (S. 12) und des Netzwerks Polylux (S. 14) sowie dem DDR-Vertragsarbeiter Ibraimo Alberto (S. 11) über Gleichheit unter Brüdern und Schwestern, Kolleginnen und Kollegen, In- und AusländerInnen gesprochen. Bewegung steckt auch in der Frage, ob Polizeigewerkschaften ein Problem haben oder sind (Malte Meyer, S. 1), wem eine fusionierte Auto-IT-Industrie gehören wird (Peter Schadt, S. 6) und was an die Stelle moralisch und/oder ökonomisch diskreditierter Profitträger treten kann – die streikenden KollegInnen im ÖPNV haben dazu ebenso Ideen (S. 4) wie die Kaufhausbeschäftigten (S. 8); wenn man sie fragt und lässt, kann hier eine andere Welt entstehen. Wissen, Macht und Ohnmacht – auch dies eine Frage »lebenslangen Lernens«, wie Wolfgang Schaumberg (S. 9) gegen den zeitgeistigen Begriff zeigt, der Veränderung nur zulässt, damit alles bleibt, wie es ist.
Wir wünschen Euch viel Zeit – Inhalte, um sie zu füllen, findet Ihr im Heft. Erbauliche Lektüre!